Wanderung bei Lauterbrunn am 05. Oktober

Pilzwanderung: Frauentäublinge, Amiant-Körnchenschirmlinge und andere Schönheiten

Keine guten Aussichten: Dauerregen! Doch wider Erwarten fanden sich 17 große und 2 kleine Pilzinteressierte am Treffpunkt an den Weihern zwischen Lauterbrunn und Emersacker ein. Eigentlich kein Wunder, wenn man bedenkt, dass Pilzefinden und -bestimmen nicht nur äußerst interessant ist, sondern auch „Wellness für den Geist“, wie Fritz Frank sagt: sich alles – oder wenigstens ein paar Arten mit ihren wichtigsten Kennzeichen zu merken – erinnert schon an Gehirnjogging.

Was die körperliche Belastung betrifft, handelt es sich bei einer Pilzexkursion weniger um Jogging als viel mehr um einen gemütlichen Spaziergang mit äußerst wachen Sinnen. Nur einen kleinen Rundweg hatten wir uns vorgenommen, trotzdem zweieinhalb Stunden im Wald verbracht. In regelmäßigen Abständen schwärmte die Gruppe aus, um neue Arten zu entdecken und die anderen an ihrem Fund teilhaben zu lassen. An die 50 Arten haben wir dieses Mal gefunden. Augenscheinlich waren alle Farben und Formen vertreten: rote, gelbe, grüne, violette, schwarze, weiße und so weiter, klassisch mit wohlgeformtem Hut, aber auch korallenförmige, geweihförmige, unförmige oder einfach unbeschreibbare wie die skurrile Herbstlorchel.

Neben dem richtigen Namen des Pilzes und dessen Essbarkeit erfährt man interessante Eigenschaften oder Geschichten um den Schwammerl: der eine riecht nach Stachelbeerkompott, der nächste nach Schwefel und dem anderen gaben die Österreicher seinen, sagen wir, kuriosen Namen (mehr wird hier nicht verraten).

Am Ende waren alle durchnässt, aber auch sehr zufrieden. Wieder einmal hat es sich gelohnt, bei schlechtem Wetter nicht in der Stube zu hocken, sondern Frischluft und Wissen zu tanken und den bunten Herbst zu bestaunen.