Wanderung im Landmannsdorfer Forst am 28. September 2019

Just wie im letzten Jahr veranstaltete der Pilzverein Königsbrunn auch 2019 am Europäischen Pilztag eine Exkursion in den Landkreis Aichach Friedberg zum Landmannsdorfer Forst. In der vierten Auflage dieser Aktion wurde der Wald allerdings von der Westseite unter die Lupe genommen.

Wie angesichts der nahezu idealen Witterungsverhältnisse nicht anders zu erwarten war, fand sich eine große Schar pilzinteressierter Vereinsmitglieder und Gäste ein. Das führte zu einem für diesen ansonsten beschaulichen Flecken Erde ungewöhnlichen Parkplatzkollaps mit einhergehender Wildparkerei am angrenzenden Feldweg. Die Befürchtungen, dass bei der nun folgenden Pilzwanderung eine Horde pilzräubernder Fanatiker über den Wald wie eine entfesselte Naturgewalt hereinbrechen würde, bestätigten sich jedoch keinesfalls. Vielmehr kristallisierte sich ein beschauliches Treffen interessierter Kenner und solcher, die es noch werden wollen, mit entsprechend angeregtem Austausch über die gefundenen Schätze. An ausgesuchten Standorten fanden Zwischenbesprechungen statt, zu denen einige Funde und ihre wichtigsten Merkmale charakterisiert wurden. Auch die Bedeutung der Pilze für das Ökosystem Wald wurde dabei beleuchtet.

Das Pilzaufkommen konnte sich mit immerhin 87 bestimmten Arten durchaus sehen lassen. Viel Freude bereiteten darunter die immer wieder auftauchenden Ohrlöffel-Stachelinge (Auriscalpium vulgare), ein schöner Orangebrauner Scheidenstreifling (Amanita crocea), ein mit Großen Blut-Helmlingen (Mycena heamatopus) übersäter Totholzstamm, sowie eine Gruppe Bewimperter Filzkremplinge (Ripartites tricholoma). Der Vortrag von Vereinsvorstand Günther Groß wurde stilsicher von der Reihe Beringter Schleimrüblinge (Oudemansiella mucida) hoch oben auf einem Ast über dem Referenten geschmückt. 

Tobias Luschner