Ein sehr milder Jahresbeginn mit reichlich Niederschlägen hat dieses Jahr die Frühjahrspilzsaison schon zeitig eingeläutet. Bereits Anfang April konnte man Vertreter der Morcheln an geeigneten Stellen vorfinden. Daher war die Exkursion bei den Lechauen in Herbertshofen sehr gut besucht und die Teilnehmer waren zuversichtlich auch Speisepilze mit nach Hause nehmen zu können.

Nach einer kurzen Lagebesprechung am Naturfreundehaus starteten wir auf der Westseite des renaturierten Lechabschnittes, um dort die Gegend nach Pilzen abzusuchen. In diesem Gebiet, welches seit Jahrhunderten durch den Lech und seine einstigen Überschwemmungen geprägt ist finden wir ein Mosaik von unterschiedlichen Böden und Vegetationsstrukturen. Botanisch dominieren Erlen, Eschen und Sträucher wie z.B. der Wollige Schneeball oder die Traubenkirsche. Auch die typischen Morchelanzeiger wie Schlüsselblumen, Buschwindröschen und Bärlauch waren vorhanden. Da außerdem schon die Herbstzeitlosen und Maiglöckchen in den Startlöchern standen, bot sich auch die Gelegenheit die Verwechslungsgefahren hinsichtlich des kulinarisch begehrten Bärlauchs zu erläutern.

Pilztechnisch galt das Hauptinteresse natürlich den beliebten Morchelarten, deren Saison gerade in vollem Gange war. Wir fanden Speisemorcheln in großer Anzahl und farblichen Varietäten von ockergelb bis braun. Des Weiteren fanden wir schöne große Exemplare der seltenen Böhmischen Verpel vor und auch eine junge Käppchenmorchel. Die Destruenten, welche in den Auwäldern aufgrund des vielen Totholzes von besonderer Bedeutung sind, durften nicht fehlen: viele Maiporlinge und Kastanienbraune Schwarzfußporlinge waren vorhanden und die jeweiligen Merkmale konnten somit anschaulich im direkten Vergleich erläutert und diskutiert werden.

Einen gemütlichen Ausklang fand die Wanderung in der nahegelegenen Zauberküche in Herbertshofen, in der es sich einige Teilnehmer noch bei Sonnenschein auf der Terrasse schmecken ließen.

Alles in Allem erlebten wir eine wunderbare Frühjahrswanderung, die zeitlich optimal in die Morchelsaison gepasst hat und bei der für jeden etwas dabei war.

Martina Hörig