Giftpilze - Pilzgifte
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1. Keine rohen Pilze essen!
Pilze enthalten unterschiedliche chemische Stoffe und Verbindungen, die bei uns Menschen unliebsame Folgen auslösen können. So hat man u.a. bei vielen Arten das hitzelabile Hydrazin-Derivat Agaritin festgestellt, eine Substanz, welche sogar in Zuchtchampignons enthalten ist und sich zellverändernd auswirken, ja sogar initial für Tumore und Blutkrebs verantwortlich sein kann. Zur Rohkost- und Salatzubereitung werden gerne rohe Pilze mitverwendet - dies sollte unterlassen oder mit großer Zurückhaltung nur ausnahmsweise praktiziert werden; in kleinen Mengen unbedenklich lassen sich vor allem der Lachsrote Gallertrichter (Tremiscus helvelloides) und der ebenfalls gallertige Zitterzahn (Pseudohydnum gelatinosum), auch Eispilz genannt, evtl. noch junge Steinpilze (Boletus edulis) verwenden.
Über diese allgemeine Vorsichtsmaßregel hinaus gibt es eine Reihe gern gesammelter Pilze, die hitzelabile Giftsubstanzen enthalten, also nur nach Erhitzung über 60 / 70° C verwendet werden dürfen.
Nachfolgend eine Auswahl der hierunter fallenden Arten:
Flockenstieliger Hexenröhrling | Boletus erythropus |
Netzstieliger Hexenröhrling | Boletus luridus |
Maronenröhrling, Braunkappe | Xerocomus badius |
* Rotkappe(n) | Leccinum aurantiacum u.a. |
Perlpilz | Amanita rubescens |
Grauer Wulstling | Amanita excelsa (spissa) |
* Scheidenstreiflinge | Amanita vaginata s.l. |
Parasol, Riesenschirmling | Macrolepiota procera |
Safranschirmling | Macrolepiota rhacodes |
Rotbrauner Riesen-Träuschling |
Stropharia rugoso-annulata |
Hallimasch | Armillaria ostoyae (mellea agg.) |
Nebelkappe, Herbstblattl | Clitocybe nebularis |
Pfeffer-Milchling | Lactarius piperatus s.l. |
Rotstieliger Ledertäubling | Russula olivacea |
Brauner Ledertäubling | Russula integra |
* alle Täublinge u. Milchlinge mit schärflichem Geschmack | |
Herbsttrompete, Totentrompete | Craterellus cornucopioides |
Semmelstoppelpilz | Hydnum repandum |
Habichtspilz | Sarcodon imbricatum |
Schwefelporling | Laetiporus sulphureus |
Mäandertrüffel | Choiromyces maeandriformis |
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