Giftpilze - Pilzgifte

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7. Coprinus - Syndrom

Wer trinkt nicht gern zu einem guten Pilzgericht ein Glas Wein oder Bier? Sofern man unter Verwendung des Faltentintlings (Coprinus atramentarius) tatsächlich ein solches Gericht zustandebringen sollte, so muß man auf diese und ähnliche Getränke mit Alkoholgehalt verzichten.

Dieser Pilz enthält eine Substanz, das Coprin, die nur in Verbindung mit Alkoholzufuhr ihre Wirkung entfalten kann. Nicht nur der Genuß alkoholischer Getränke zur Pilzmahlzeit, sondern auch dessen Konsum bis zu 48 Stunden vor und nach dem Verzehr können die unangenehmen Symptome, welche fast einer Antabus-Therapie, der Entwöhnung bei Alkoholikern gleicht, aktivieren. Ähnliche Wirkung soll auch der Keulenfüßige Trichterling (Clitocybe clavipes) hervorrufen. Alkohol wird im Körper zu Aldehyd umgewandelt bzw. abgebaut; die weitere Aufspaltung des Aldehyds wird durch den Wirkstoff Coprin eine gewisse Zeit blockiert, so dass es zu den nachfolgend beschriebenen Symptomen kommt. Die Anzeichen dieser Aldehyd-Vergiftung stellen sich schon Minuten nach der Mahlzeit bis längstens eine Stunde danach ein. Treten die unangenehmen Symptome erst nach Stunden auf, so sind andere Giftpilze für gastrointestinale oder noch ernsthaftere Syndrome verantwortlich.

Die oftmals dem Netzstieliegen Hexenröhrling (Boletus luridus) zugeschriebene Giftwirkung im Zusammenhang mit Alkoholgenuß hat sich nicht bestätigt, denn bei diesem Pilz war analytisch kein Coprin festzustellen.