50 Jahre Pilzverein Augsburg-Königsbrunn -
Pilzausstellung im Botanischen Garten vom 7.-9.10.2005
Bericht:
Mit einem Festvortrag feierte der Pilzverein Augsburg-Königsbrunn e.V. innerhalb der zweiten großen Pilzausstellung im Botanischen Garten Augsburg im Oktober sein 50-jähriges Bestehen. Augsburger Pilzsammler hatten sich vor 50 Jahren zum “Verein für volkskundliche Pilzkunde“ zusammengeschlossen, um ihrem Hobby zu frönen, um die Kenntnisse über Speise- und Giftpilze zu verbreiten, Pilzvergiftungen zu vermeiden und die Freude an der Natur zu wecken. Der Verein hat sich mit den Jahren etwas gewandelt, und wurde zum “Pilzverein Augsburg Königsbrunn“. Bei regelmäßigen Treffen werden aktuelle Pilzfunde begutachtet, Vorträge gehalten, auch werden ganzjährig Exkursionen in die Wälder um Augsburg unternommen, Schulungen bei den Volkshochschulen und Führungen angeboten - und so ist der Verein zwölf Monate im Jahr mit Pilzen beschäftigt. So auch in diesem vergangenen Jahr, in dem zusätzlich die Jubiläumsausstellung organisiert wurde.
Profesor Dr. Andreas Bresinsky bei seinem Festvortrag über die Bedeutung des Zusammenlebens von Mensch und Pilz
Letztendlich konnte der Verein im Oktober mit frischen Vertretern aus fast 300 Pilzarten eine repräsentative Auswahl von gewöhnlichen, spektakulären und auch seltenen Pilzen unserer heimischen Region im Botanischen Garten Augsburg zeigen. Gewürdigt wurde dieses Vereinsengagement auch vom Festredner und Pilzwissenschaftler Professor Dr. Andreas Bresinsky, der die Bedeutung eines solchen Vereins für die Wissensmehrung in der Bevölkerung und den Schutz vor Pilzvergiftungen hervorhob, bevor er über die Bedeutung des Zusammenlebens und -wirkens von Pilzen und Mensch in Kultur, Wirtschaft, Medizin und Ernährung referierte. Ebenso positiv äußerten sich über die Bedeutung des Vereins für die Region die Redner Dr. Stefan Kiefer, Stadtrat in Augsburg, und Dr. Eberhard Pfeuffer vom Naturwissenschaftlichen Verein Schwaben.
Auch die Stadtspitze von Königsbrunn mit den Bürgermeistern Ludwig Fröhlich und Anton Kurz zeigte sich sehr angetan vom Verein und ließ sich auch ausgiebig von den Vereinsmitgliedern durch die Ausstellung führen. Und das Interesse in der Bevölkerung an der Natur zeigte auch der Andrang der Besucher, von denen viele in den Genuss von Führungen durch die heimische Pilzflora kamen, denn immer waren etliche Pilzsachverständige des Vereins anwesend und standen mit Erklärungen zu den Pilzen, deren Bedeutung im Kreislauf der Natur, ihrer Zubereitung als Speisepilze zur Seite. Jedoch konnten die Fachleute auch auf die Giftwirkungen der einzelnen Pilzarten hinweisen und Ratschlägen zur sicheren Identifizierung der Pilze geben.
Dass im Pilzverein Augsburg Königsbrunn auch wissenschaftlich gearbeitet wird, basiert auf dem 1988 verstorbenen Vereinsvorstand Johann Stangl, der sich viele Jahre vor allem mit einer Pilzgruppe beschäftigte: den Risspilzen, wissenschaftlich INOCYBE genannt. Vertreter dieser Pilzgattung sind keine Seltenheit in unserer Region, doch die wissenschaftliche Beschäftigung mit dieser Gattung ist schwierig. Die Veröffentlichung seines Lebenswerks im Jahr 1989, seiner Aufzeichnungen über “Die Gattung INOCYBE in Bayern”, zu der etwa 140 verschiedenen Pilzarten gehören, erlebte Stangl leider nicht mehr. Doch dieses heute auch in Wissenschaftskreisen hoch geschätzte Standardwerk spornt im Verein an zu forschen, ihre Lebensweise zu erforschen oder schürt bei manchem Mitglied gar die Hoffnung eine neue Pilzart zu entdecken.
Doch das sollte Neulinge nicht erschrecken, denn noch immer steht ganz vorne im Interesse der Pilzfreunde die Frage: Kann man diesen Pilz essen, oder ist er gar giftig? Diese Unterscheidung und die giftigen Doppelgänger der Speisepilze lernt man im Pilzverein ziemlich schnell in unkomplizierter Gesellschaft kennen und kann sich so mit gesichertem Wissen aufmachen, um das Abendessen zu suchen oder einfach die Schönheit der Natur zu betrachten.
Lust auf Pilze bekommen? Der Pilzverein Augsburg Königsbrunn trifft sich immer am zweiten Freitag im Monat im Trachtenheim, Donauwörther Straße 46 in Königsbrunn. Wer sich nun den Verein genauer ansehen will, sich über ein sehr vielfältiges und in seiner Reichweite nahezu unerschöpfliches Hobby informieren will, der sollte sich bei Vereinsvorstand Günther Gross unter der Telefonnummer 08231/34 81 91 melden.
Stefan Gruber
Profesor Dr. Andreas Bresinsky bei seinem Festvortrag über die Bedeutung des Zusammenlebens von Mensch und Pilz
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Letztendlich konnte der Verein im Oktober mit frischen Vertretern aus fast 300 Pilzarten eine repräsentative Auswahl von gewöhnlichen, spektakulären und auch seltenen Pilzen unserer heimischen Region im Botanischen Garten Augsburg zeigen. Gewürdigt wurde dieses Vereinsengagement auch vom Festredner und Pilzwissenschaftler Professor Dr. Andreas Bresinsky, der die Bedeutung eines solchen Vereins für die Wissensmehrung in der Bevölkerung und den Schutz vor Pilzvergiftungen hervorhob, bevor er über die Bedeutung des Zusammenlebens und -wirkens von Pilzen und Mensch in Kultur, Wirtschaft, Medizin und Ernährung referierte. Ebenso positiv äußerten sich über die Bedeutung des Vereins für die Region die Redner Dr. Stefan Kiefer, Stadtrat in Augsburg, und Dr. Eberhard Pfeuffer vom Naturwissenschaftlichen Verein Schwaben.
Auch die Stadtspitze von Königsbrunn mit den Bürgermeistern Ludwig Fröhlich und Anton Kurz zeigte sich sehr angetan vom Verein und ließ sich auch ausgiebig von den Vereinsmitgliedern durch die Ausstellung führen. Und das Interesse in der Bevölkerung an der Natur zeigte auch der Andrang der Besucher, von denen viele in den Genuss von Führungen durch die heimische Pilzflora kamen, denn immer waren etliche Pilzsachverständige des Vereins anwesend und standen mit Erklärungen zu den Pilzen, deren Bedeutung im Kreislauf der Natur, ihrer Zubereitung als Speisepilze zur Seite. Jedoch konnten die Fachleute auch auf die Giftwirkungen der einzelnen Pilzarten hinweisen und Ratschlägen zur sicheren Identifizierung der Pilze geben.
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Dass im Pilzverein Augsburg Königsbrunn auch wissenschaftlich gearbeitet wird, basiert auf dem 1988 verstorbenen Vereinsvorstand Johann Stangl, der sich viele Jahre vor allem mit einer Pilzgruppe beschäftigte: den Risspilzen, wissenschaftlich INOCYBE genannt. Vertreter dieser Pilzgattung sind keine Seltenheit in unserer Region, doch die wissenschaftliche Beschäftigung mit dieser Gattung ist schwierig. Die Veröffentlichung seines Lebenswerks im Jahr 1989, seiner Aufzeichnungen über “Die Gattung INOCYBE in Bayern”, zu der etwa 140 verschiedenen Pilzarten gehören, erlebte Stangl leider nicht mehr. Doch dieses heute auch in Wissenschaftskreisen hoch geschätzte Standardwerk spornt im Verein an zu forschen, ihre Lebensweise zu erforschen oder schürt bei manchem Mitglied gar die Hoffnung eine neue Pilzart zu entdecken.
Doch das sollte Neulinge nicht erschrecken, denn noch immer steht ganz vorne im Interesse der Pilzfreunde die Frage: Kann man diesen Pilz essen, oder ist er gar giftig? Diese Unterscheidung und die giftigen Doppelgänger der Speisepilze lernt man im Pilzverein ziemlich schnell in unkomplizierter Gesellschaft kennen und kann sich so mit gesichertem Wissen aufmachen, um das Abendessen zu suchen oder einfach die Schönheit der Natur zu betrachten.
Lust auf Pilze bekommen? Der Pilzverein Augsburg Königsbrunn trifft sich immer am zweiten Freitag im Monat im Trachtenheim, Donauwörther Straße 46 in Königsbrunn. Wer sich nun den Verein genauer ansehen will, sich über ein sehr vielfältiges und in seiner Reichweite nahezu unerschöpfliches Hobby informieren will, der sollte sich bei Vereinsvorstand Günther Gross unter der Telefonnummer 08231/34 81 91 melden.
Stefan Gruber
Was tun bei Vergiftungen