2. Maiwanderung vom 7.5.2006: Lechdamm am Kuhsee
Führung: | Fritz Frank und Günther Groß |
Teilnehmer: | An der Wanderung nahmen 24 Personen teil. |
Wetter: | herrlicher Maitag bei strahlendem Sonnenschein |
Exkursionsgebiet: | D-BY-Reg.-Bez. Schwaben, LK Augsburg, Augsburg, Aue zw. Lech und Damm am Kuhsee Höhe über NN: 486 m Messtischblatt: 7631/4.1.2.3 |
Standort: | Der Kuhsee mit Lechdamm ist ein Natursschutzgebiet und Teil des Stadtwaldes Augsburg. Das Gebiet umfasst etwa 2.167 Hektar. Der Baumbestand besteht aus typischen Auwaldgehölzen wie Berg-Ahorn, Feld-Ahorn, Spitz-Ahorn, Birke, Grau-Erle, Esche, Bergflatter-Ulme und verschiedenen Weiden. |
Bericht:
Zur Gemeinschaftsveranstaltung des Netzwerkes Augsburg für Natur- und Umweltbildung (NANU) sowie des Pilzvereins Augsburg Königsbrunn war auch eine große Abordnung der Münchner Pilzfreunde gekommen. Zahlreiche Gäste, die diese Wanderung aus dem Programmheft des NANU ausgewählt hatten, ergänzten die Gruppe.
Gemäß dem Jahresmotto des NANU „Stadt – Land – Bach“ erfolgte die Einführung der Wanderung. Neben den Hauptflüssen Lech und Wertach durchziehen eine Vielzahl von Kanälen und Bächen den Augsburger Stadtwald. Auf einer Länge von 150 Kilometern brachten sie in der Vergangenheit für viele Betriebe die nötige Energie. Auch noch heute ist die Nutzung der Wasserkraft eine bedeutende Stromquelle. Wichtigstes Renaturierungsziel an den kleinen Bächen ist der Rückbau der Solschwellen, denn mit natürlichen Gefällestrecken ist die Wanderung der Fische wieder durchgängig möglich. Nach einer theoretischen Einführung in die Maßnahmen des Landschaftspflegeverbandes ging die Wanderung flussaufwärts, entlang des Lechdammes. Vor dem Hochwasser von 1998 war dieser Weg ein kleiner Pfad. Nach den Uferbefestigungen war die LKW-Straße entlang des Ufers kein schöner Anblick mehr. Im Laufe der Jahre haben Pionierpflanzen wieder Grün in die geschundene Fläche gebracht.
Ein Anemonenbecherling (Dumontinia tuberosa) ist der erste interessante Pilzfund. Die sonstigen Auwaldpilze, wie die Rötende Tramete (Daedaleopsis confragosa), die Schmetterlings- und Striegelige Tramete (Trametes versicolor und hirsuta), wurden genauso gefunden wie Maiporlinge (Polyporus ciliatus) und der Holzkohlenpilz (Daldinia concentrica). In einem größeren Teppich Immergrün wurden dann auch die ersten Speisemorcheln (Morchella esculenta) gefunden. Bei genauerer Untersuchung wurden darunter auch einige Morchelbecherlinge (Disciotis venosa) identifiziert. Der unübliche gelbe Bezug der Innenseite des Bechers entpuppte sich sehr schnell als Blütenstaub, der alles mit einem Teppich überzog.
Wie in vielen Regionen so ist auch am Lech der Rotrandige Baumschwamm (Fomitopsis pinicola) in vielfältiger Form und Größe immer wieder ein Hingucker. Neben der Pilz- war auch so manche Pflanzenbestimmung möglich, weil Fritz Frank auf einige besondere Arten hinwies. Die gelungene Wanderung wurde mit einer Einkehr am Weitmannsee beendet. Als Schmankerl für den Heimweg wurde den Gästen noch die Kissinger Heide gezeigt, auf der gerade das Heideröschen und hunderte Stengellose Enziane blühten.
Günther Groß
Gemäß dem Jahresmotto des NANU „Stadt – Land – Bach“ erfolgte die Einführung der Wanderung. Neben den Hauptflüssen Lech und Wertach durchziehen eine Vielzahl von Kanälen und Bächen den Augsburger Stadtwald. Auf einer Länge von 150 Kilometern brachten sie in der Vergangenheit für viele Betriebe die nötige Energie. Auch noch heute ist die Nutzung der Wasserkraft eine bedeutende Stromquelle. Wichtigstes Renaturierungsziel an den kleinen Bächen ist der Rückbau der Solschwellen, denn mit natürlichen Gefällestrecken ist die Wanderung der Fische wieder durchgängig möglich. Nach einer theoretischen Einführung in die Maßnahmen des Landschaftspflegeverbandes ging die Wanderung flussaufwärts, entlang des Lechdammes. Vor dem Hochwasser von 1998 war dieser Weg ein kleiner Pfad. Nach den Uferbefestigungen war die LKW-Straße entlang des Ufers kein schöner Anblick mehr. Im Laufe der Jahre haben Pionierpflanzen wieder Grün in die geschundene Fläche gebracht.
Ein Anemonenbecherling (Dumontinia tuberosa) ist der erste interessante Pilzfund. Die sonstigen Auwaldpilze, wie die Rötende Tramete (Daedaleopsis confragosa), die Schmetterlings- und Striegelige Tramete (Trametes versicolor und hirsuta), wurden genauso gefunden wie Maiporlinge (Polyporus ciliatus) und der Holzkohlenpilz (Daldinia concentrica). In einem größeren Teppich Immergrün wurden dann auch die ersten Speisemorcheln (Morchella esculenta) gefunden. Bei genauerer Untersuchung wurden darunter auch einige Morchelbecherlinge (Disciotis venosa) identifiziert. Der unübliche gelbe Bezug der Innenseite des Bechers entpuppte sich sehr schnell als Blütenstaub, der alles mit einem Teppich überzog.
Wie in vielen Regionen so ist auch am Lech der Rotrandige Baumschwamm (Fomitopsis pinicola) in vielfältiger Form und Größe immer wieder ein Hingucker. Neben der Pilz- war auch so manche Pflanzenbestimmung möglich, weil Fritz Frank auf einige besondere Arten hinwies. Die gelungene Wanderung wurde mit einer Einkehr am Weitmannsee beendet. Als Schmankerl für den Heimweg wurde den Gästen noch die Kissinger Heide gezeigt, auf der gerade das Heideröschen und hunderte Stengellose Enziane blühten.
Günther Groß
Bilder:
Bild 1: An morschem Holz entdeckten wir Blutmilchpilze (Lycogala epidendrum), der zu den häufigsten Vertretern der Schleimpilze zählt. | Bild 2: Im Grün des auwaldähnlichen Görtels zwischen Lech und Damm stießen wir auf mehrere "Nester" Speise-Morcheln (Morchella esculenta). |
Bild 3: Der im Schnitt nach Chlor/ Schwimmbad riechende Morchelbecherling (Disciotis venosa) war mit Blütenstaub bepudert. | Bild 4: Dieser "Waldwichtel" besteht aus den Fruchtkörpern des Rotrandigen Baumschwamms (Fomitopsis pinicola) |
Bild 1: Wenig später wurden auch noch einige Halbfreie Morchel (Morchella gigas ) entdeckt. | Bild 2: Stengellose Enziane blühten auf der Kissinger Heide in hunderten Exemplaren. |
Bild 3: Morcheln zählen mit zu den besten Speisepilzen im Frühjahr. | Bild 4: Das schöne Wetter und die tollen Funde ließen auch die Pilzfreunde strahlen. |
Fundliste
Gattung |
Art |
Deutscher Name |
|
1
|
Coprinus |
disseminatus |
Gesäter Tintling |
2
|
Daedaleopsis |
confragosa |
Rötende Tramete |
3
|
Daldinia | concentrica | Holzkohlenpilz |
4
|
Disciotis |
venosa |
Morchelbecherling |
5
|
Dumontinia | tuberosa | Anemonenbecherling |
6
|
Fomitopsis |
pinicola |
Rotrandiger Baumschwamm |
7
|
Laetiporus |
sulphureus |
Schwefel-Porling |
8
|
Lycogala |
epidendrum |
Blutmilchpilz |
9
|
Morchella |
esculenta |
Speise-Morchel |
10
|
Morchella |
gigas |
Halbfreie Morchel |
11
|
Mycena |
haematopus |
Großer Blut-Helmling |
12
|
Polyporus |
ciliatus |
Mai-Porling |
13
|
Schizophyllum |
commune |
Spaltblättling |
14
|
Stereum |
hirsutum |
Striegeliger Schichtpilz |
15
|
Trametes |
hirsuta |
Striegelige Tramete |
16
|
Trametes |
versicolor |
Schmetterlings-Tramete |
17
|
Trichopezizella |
nidulus |
Nestförmiges Haarbecherchen |
18
|
Xylaria |
polymorpha |
Vielgestaltige Holzkeule |
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