Infostation der "BayernTour Natur" vom 20.5.2007:
Meitingen
Bericht:
Die Fischereivereine Thierhaupten und Meitingen luden am Sonntag, den 20. Mai 2007, Fahrradfreunde zur BayernTour Natur rund um Meitingen ein und informierten ihre Gäste auf mehreren Stationen über Natur- und Umweltthemen. Auf Anfrage von Hubert Schuster erklärte sich Günther Groß spontan dazu bereit, eine Station über Pilze im Auwald zu betreuen. Zusätzlich stellte Fritz Frank den Radlern noch einige typischen Baumarten der Lechuferbereiche vor. Als Helfer fungierten Maria Schieferdecker und Andreas Kunze.
Zunächst fragte Günther Groß in die Runde, ob sie denn unterwegs auf dem Fahrrad ein paar Pilze gesehen haben. Schüttelnde Köpfe und breites Grinsen verrieten, dass dafür keine Zeit war. Dann legte Groß nach und provozierte mit der Frage, ob sie ihm glauben würden, wenn er ihnen jetzt erzählt, dass sie auf ihrem bisherigen Weg bereits über etliche hundert Pilze gefahren sind. Ein Teilnehmer lächelte verschmitzt und meinte, wenn er das sage, dann wird das schon stimmen. Ein Lachen ging ringsum und lockerte die Stimmung.
Gut gelaunt erklärte der Pilzsachverständige Jung und Alt die Lebensweisen der Pilze und stellte anhand zuvor gesammeltem Frischmaterial einige Pilzarten der Auwaldregion vor. Die Kinder waren vor allem von den knorpelig-elastischen Judasohren (Auricularia auricula-judae) und flauschig-behaarten Striegeligen Trameten (Trametes hirsuta) fasziniert und betasteten die Pilze neugierig mit ihren Händen. Auch vor einer Pisa-Studie braucht die Jugend keine Angst zu haben: Auf Groß' Frage hin wies ein Junge sogar auf das Zusammenleben von Mykorrhizapilzen und Bäumen hin. Der Pilzspezialist löste schließlich das Rätsel, wie die beiden Partner voneinander profitieren: Der Pilz beliefert den Baum mit Wasser und Mineralstoffen und der Baum gibt an den Pilz lebensnotwendigen Zucker ab, da dieser aufgrund des fehlenden Blattgrüns keinen eigenen mit Hilfe des Sonnenlichts produzieren kann.
Erstaunt waren die Umstehenden, als Groß einen Dunklen Hallimasch (Armillaria ostoyae) in den USA als das derzeit größte bekannte Lebewesen vorstellte. Andreas Kunze ergänzte noch, dass das Alter des Pilzes auf 2.400 Jahre geschätzt wird. Weiter fügte er an, dass auch in der Schweiz ein großer Hallimasch lebt, der jedoch deutlich kleiner als der Amerikanische ist.
Nachdem der Wissensdurst in punkto Pilze gestillt war, gab Fritz Frank noch eine kleine Lektion in der Baumbestimmung und erklärte den Umstehenden anhand von begrünten Zweigen, wie man den jeweiligen Baum erkennt.
Nach dem Abbau der Station luden die Fischereivereine die Radler und Standbetreuer noch zu einer leckeren Forelle in den Garten ihres Vereinsheims ein und präsentierten dort in einem Schauaquarium heimische Fischarten und Krebse.
Andreas Kunze
Zunächst fragte Günther Groß in die Runde, ob sie denn unterwegs auf dem Fahrrad ein paar Pilze gesehen haben. Schüttelnde Köpfe und breites Grinsen verrieten, dass dafür keine Zeit war. Dann legte Groß nach und provozierte mit der Frage, ob sie ihm glauben würden, wenn er ihnen jetzt erzählt, dass sie auf ihrem bisherigen Weg bereits über etliche hundert Pilze gefahren sind. Ein Teilnehmer lächelte verschmitzt und meinte, wenn er das sage, dann wird das schon stimmen. Ein Lachen ging ringsum und lockerte die Stimmung.
Gut gelaunt erklärte der Pilzsachverständige Jung und Alt die Lebensweisen der Pilze und stellte anhand zuvor gesammeltem Frischmaterial einige Pilzarten der Auwaldregion vor. Die Kinder waren vor allem von den knorpelig-elastischen Judasohren (Auricularia auricula-judae) und flauschig-behaarten Striegeligen Trameten (Trametes hirsuta) fasziniert und betasteten die Pilze neugierig mit ihren Händen. Auch vor einer Pisa-Studie braucht die Jugend keine Angst zu haben: Auf Groß' Frage hin wies ein Junge sogar auf das Zusammenleben von Mykorrhizapilzen und Bäumen hin. Der Pilzspezialist löste schließlich das Rätsel, wie die beiden Partner voneinander profitieren: Der Pilz beliefert den Baum mit Wasser und Mineralstoffen und der Baum gibt an den Pilz lebensnotwendigen Zucker ab, da dieser aufgrund des fehlenden Blattgrüns keinen eigenen mit Hilfe des Sonnenlichts produzieren kann.
Erstaunt waren die Umstehenden, als Groß einen Dunklen Hallimasch (Armillaria ostoyae) in den USA als das derzeit größte bekannte Lebewesen vorstellte. Andreas Kunze ergänzte noch, dass das Alter des Pilzes auf 2.400 Jahre geschätzt wird. Weiter fügte er an, dass auch in der Schweiz ein großer Hallimasch lebt, der jedoch deutlich kleiner als der Amerikanische ist.
Nachdem der Wissensdurst in punkto Pilze gestillt war, gab Fritz Frank noch eine kleine Lektion in der Baumbestimmung und erklärte den Umstehenden anhand von begrünten Zweigen, wie man den jeweiligen Baum erkennt.
Nach dem Abbau der Station luden die Fischereivereine die Radler und Standbetreuer noch zu einer leckeren Forelle in den Garten ihres Vereinsheims ein und präsentierten dort in einem Schauaquarium heimische Fischarten und Krebse.
Andreas Kunze
Bilder:
Bild 1: Mit einigen lustigen Bemerkungen empfing Günther Groß die Radler der BayernTour Natur. | Bild 2: Anhand einer Schautafel erklärte der Vereinsvorsitzende den Lebenzyklus der Pilze. |
Bild 3: Das wabbelige Judasohr (Auricularia auricula-judae) übte auf die junge Generation ihren Reiz aus. | Bild 4: Maria Schieferdecker spürte an einem Ast den Sklerotienstielporling (Polyporus tuberaster) auf. |
Bild 5: Das größte Lebewesen der Welt ist ein Dunkler Hallimasch (Armillaria ostoyae) in den USA. | Bild 6: Er hat flach angedrückte Schuppen, einen fransig-gezähnelten Hutrand und riecht nicht nach Mehl. |
Bild 7: Fritz Frank erklärt den Umstehenden einige Baumarten aus dem Auwald. | Bild 8: Raupen haben diesen Ast kahl gefressen und nur noch ein Gespinst hinterlassen. |
Was tun bei Vergiftungen